Society & Culture
1997 sagte der damalige Arbeitsminister im Kabinett von Helmut Kohl, Norbert Blüm, den mittlerweile ebenso legendären wie falschen Satz „Die Rente ist sicher!“. Besser, er rief den Satz erregt, denn zuvor hatte Rudolf Dressler, Präsidiumsmitglied und Sozialpolitiker der SPD, den Finger in die Wunde gelegt, dass die Rentenversicherung durch verschiedene, nicht sauber gegenfinanzierte, politische Entscheidungen in immer dramatischerer Schieflage sei. Blüms Pläne für ein Reform ginge wieder zu Lasten der künftigen Rentner. Die Bundestagsdebatte ereignete sich 40 Jahre nach der letzten großen Rentenreform 1957, bei der das Kapitaldeckungsverfahren in ein Umlageverfahren geändert worden war. Basis des „Generationenvertrages“. Bis heute wurde immer wieder nachjustiert und wurden Löcher gestopft. Im Resultat haben sich dadurch das Renteneintrittsalter deutlich erhöht und das Rentenniveau dramatisch verringert. Außerdem „leisten“ wir uns damit ein immer wahrscheinlicheres Risiko auf Altersarmut. Für die neueste Episode der Turtlezone Tiny Talks debattieren Dr. Michael Gebert und Oliver Schwartz, wie eine längst überfällige, erneute große Rentenreform aussehen müsste und warum sich die Politik nicht daran heran traut. Entsprechend drängt sich die Frage auf: „Ist die Rente noch zu retten?“.