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Auch in der Uro-Onkologie hat die molekulare Medizin Einzug gehalten. Im Folgenden soll am Beispiel der Behandlung des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms die aktuelle Entwicklung neuer Behandlungsmethoden dargestellt werden. Das Hauptproblem bei der Behandlung des Nierenzellkarzinoms stellt die Tatsache dar, dass zum Zeitpunkt der Diagnose bereits 25% aller Patienten mit Nierenzellkarzinom einen fortgeschrittenen oder metastasierten Tumor haben. Darüber hinaus entwickeln viele Patienten im weiteren Erkrankungsverlauf Metastasen; teilweise auch noch nach Jahren der Tumorfreiheit. Somit muss neben einer Operation des Ausgangstumors vor allen Dingen eine wirksame Therapie gegen die Absiedelungen (Metastasen) gefunden werden. Für viele Jahre war hier die Immuntherapie (Interferone und/oder Interleukine), teilweise auch in Kombination mit einer Chemotherapie (Vinblastin, 5-FU) die Therapie der Wahl. Die Ergebnisse dieser Therapien waren allerdings nur sehr eingeschränkt und eine Stabilisierung der Erkrankung oder ein Zurückgang der Metastasen eher selten. Jede Absiedelung von Zellen folgt einem einheitlichen Muster: So müssen Zellen oder Zellhaufen ab einer bestimmten Anzahl auch „versorgt“ werden. Dazu benötigen sie neue Gefäße, die die Zellen mit Nährstoffen versorgen und Abfallstoffe abtransportieren. Die Aufklärung der an dieser Gefäßneueinsprossung (Neo-Angiogenese) beteiligten Botenstoffe und Signalübermittler, haben wesentlichen Beitrag an der Entwicklung neuer Medikamente, deren gemeinsames Ziel die Unterbrechung dieser Signalwege ist. Hierzu gibt es inzwischen zahlreiche neu zugelassenen Substanzen. Auf der einen Seite bietet dies einen großen Vorteil, da die Signalwege auch an den unterschiedlichsten Stellen beeinflusst werden können und somit mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Auf der anderen Seite ist durch die große Auswahl an Medikamenten die Behandlung auch immer komplexer und anspruchsvoller geworden.