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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu Hause sind, wissen es schon längst: Die Informatik nimmt ihnen ihre Arbeit nicht ab. Leider können die Informations- und Kommunikationstechnologien aber nur Denkwerkzeuge zur Verfügung stellen. Die Unterstützung der Informatik für Wissenschaften, in denen man typischerweise nicht oder nur wenig formal arbeitet und wo Differentialgleichungen kaum eine Rolle spielen, ist gar nicht so spektakulär. Man weiß, was man von Datenbankabfragen und von der Visualisierung von Netzwerken erwarten kann. Gibt es Potenziale, die weitreichender sind? Kann die Digitalisierung einen Beitrag leisten zu ungewöhnlichen Hypothesen, zu überraschenden Sichtweisen und zu nicht geahneten Erkenntnissen? Können digitale Technologien, die auf akribisch vorgedachte Art und Weise letztendlich nur mit Nullen und Einsen manipulieren, Überraschungen hervorbringen? Ja. Es gibt sie, die Technologies for Serendipity. Meme Media Technology, von Yuzuru Tanaka an der Hokkaido University Sapporo, Japan, ins digitale Leben gerufen, erlaubt einen Umgang mit digitalisierter Information, in der das Potenzial steckt, ungeahnte Entdeckungen zu machen. Die erste Implementierung weltweit ist 2013 am Fraunhofer IDMT entstanden. Die Vorlesung (i) erläuert die Philosophie der Meme Media, (ii) illustriert die prinzipielle Funktionsweise, (iii) geht ein wenig in die Details und zeigt, was an der Technologie anders ist, und (iv) diskutiert das Potenzial für Serendipity. (v) Zusammenfassend werden Eckpunkte eines Programms dargestellt, durch das die Webble Technology den Digital Humanities in Zukunft neue Chancen eröffnen kann.