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Bainian guochi - zu Deutsch: "Das Jahrhundert der Schande" ist eine Bezeichnung der Chinesen für die Zeitperiode ihres Landes von 1849 bis 1949. Ein erklärtes Ziel der kommunistischen Partei unter Xi Jinping ist es, der Bevölkerung nach 100 Jahren Rückstand und internationaler Demütigung ein neues Jahrhundert zu präsentieren, welches die Schmach der Vergangenheit durch wirtschaftlichen und militärischen Aufschwung vergessen lässt. Zu den Erfolgsabsichten Xi Jinpings zählt auch die Wiedervereinigung aller Territorien, die im Zuge der Kulturrevolution verloren wurden. Da die kommunistische Partei derartige Grenzverschiebungen "mit allen erforderlichen Mitteln" umsetzen möchte, gerät der international nicht anerkannte Staat Taiwan immer wieder ins Visier Chinas und sieht sich einer potenziellen Eroberung ausgesetzt, bei der Taiwan auf sich allein gestellt, keine Chance hätte. Was kann die internationale Gemeinschaft tun, um zu verhindern, dass ein Land wie China, welches Menschenrechte täglich mit Füßen tritt, seine Einflussbereiche mit militärischer Macht noch weiter ausbaut? Hat der Westen nicht sogar die moralische Pflicht Taiwan beizustehen, wo die Insel doch unsere liberalen Werte der Demokratie teilt und sich heute in einer akuten Bedrohungslage befindet? Bei einer Tasse Jasmin-Tee wägt die Freitagsgesellschaft ab, welche Möglichkeiten es für den Inselstaat gibt, um sich der Vereinnahmung Chinas zu entziehen: Hat die strauchelnde Weltmacht USA noch den Willen und die Mittel Chinas Vormarsch im Pazifikraum Einhalt zu gebieten? Und wie stehen die Chancen, dass eine neue Bundesregierung sich gegenüber China kritischer zeigt, als es in der Ära Merkel der Fall war? Ihr erfahrt es, überall wo es Podcasts gibt, in unserer 39. Episode.