Die Welt in einer Manteltasche

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Weltenweiter Wandrer Podcast

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In meinen Lungen warten noch so viele Worte,  die wichtig sind auf ihren Auftritt, Doch das Zugfenster zwischen  uns lässt nur Lippenbewegungen zu. So zufrieden wie nie und gleichzeitig  hätte ich von allem,  gerne noch mehr gehabt. Noch eine Zigarette am  Küchentisch vor dem  Schlafengehen. Noch einmal jede deiner Bewegungen  in der zu engen Badewanne spüren,  während das Plätschern des Wassers  von den Badezimmer-Kacheln hallt. Noch einmal dein verschlafenes Gesicht  nach dem Aufwachen sehen  und nicht sicher sein,  ob du im Schlaf sprichst,  oder bereits mit mir. Noch einmal spüren,  wie sich unsere Hände in meiner  Manteltasche  berühren, während der Schnee unter  unseren Schuhen knirscht und  Hundegebell übers Feld klingt. Noch einmal auf den Lehnen einer Parkbank  sitzen, weil die Sitzfläche selbst  voller Eis ist. Eine Woche, war so lang  und viel zu kurz zu gleich. Dein Lächeln fühlt sich an wie Trost,  deine Arme wie ein Heim. Meine Schultern schmerzen weniger von dem Gepäck,  das ich mitnehme und mehr von dem,  das ich zurücklasse. Ich versuche mir vorzustellen,  wie ich deine Hand wieder halte,  diesmal nicht in einer Manteltasche,  weil es dann wärmer ist und der Wind sich  mehr nach Lachen anfühlt, als nach Winter  und nach Sonnencreme und Sommer riecht.