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Thema heute: E-Auto an der Laterne in Rekordtempo laden: Hochschule Koblenz meldet Patent für innovativen Ansatz an Mit dem Prototyp der Hochschule Koblenz können an der Straßenlaterne Ladegeschwindigkeiten erreicht werden, die sonst nur Schnell-Ladesäulen bieten. Foto: Hochschule Koblenz/Stolz Die E-Mobilität ist auf dem Vormarsch: Bei jedem dritten in Deutschland 2021 bislang neu zugelassenen Fahrzeug handelte es sich entweder um ein Hybrid- oder ein rein elektrisches Fahrzeug. Ladestationen für die umweltfreundlichen fahrbaren Untersätze sind aber vielerorts noch Mangelware. Die Hochschule Koblenz forscht daher bereits seit 2018 – gemeinsam mit der Energieversorgung Mittelrhein (evm) – an einer praktischen Lösung für das Problem: Straßenlaternen als Ladepunkt für Elektrofahrzeuge umzunutzen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die Elektromobilität dank neuer Ladeinfrastruktur-Technologie in Fahrt zu bringen. Nun wurde das Patent für die innovative schnelle Lademöglichkeit angemeldet, erste Einsätze von Prototypen in Remagen und Koblenz sind in Planung. Die Zahl der E-Fahrzeuge in Deutschland wächst rasant und doch finden etwa 80 Prozent der Ladevorgänge im privaten Umfeld statt. Im städtischen, oft eng bebauten Raum bedeutet es eine echte Herausforderung, wenn die eigene Garage mit Stromanschluss fehlt. Warum also nicht die bereits vorhandene Infrastruktur nutzen und Straßenlaternen technisch so erweitern, so dass diese nicht nur zur Beleuchtung von Bürgersteig und Fahrbahn dienen, sondern auch zum Laden der E-Fahrzeuge genutzt werden können? Diese Idee ist nicht neu und wird bereits in verschiedenen Städten von privaten Unternehmen angeboten. Foto: Hochschule Koblenz „Doch die Ladeleistung ist dabei bislang sehr gering, sie erreicht nur 2.3 kW in der Standard-Ausführung und 11 kW in der erweiterten Version“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Johannes Stolz aus dem Fachbereich Ingenieurwesen der Hochschule Koblenz, „wir haben also den bestehenden Ansatz erweitert, im Laborversuch praktisch nachgewiesen und nun auch zum Patent angemeldet. Mit unserem Prototypen können wir Ladegeschwindigkeiten erreichen, die sonst nur Schnell-Ladesäulen bieten.“ Bereits 2019 hatte das Team aus Vertreterinnen und Vertretern von Hochschule und evm einen ersten Prototypen vorgestellt. Durch die neue Technik verkürzte sich die Ladezeit deutlich: „Mit jeder Minute Ladezeit lädt man etwa drei Kilometer Reichweite auf, so dass das Vollladen je nach Auto in knapp zwei Stunden erledigt sein kann“, berichtet Stolz. „Wir wollten für die Ertüchtigung der Laternen zu Ladesäulen keinen einzigen Pflasterstein heben müssen und damit Tiefbauarbeiten völlig vermeiden“, so Prof. Dr. Johannes Stolz. Diesen Beitrag können Sie nachhören oder downloaden unter: