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In der Schweiz ist die Ehe heute nur zwischen Mann und Frau möglich. Neu sollen auch gleichgeschlechtliche Paare zivil heiraten können. In der «Abstimmungs-Arena» treffen Befürworterinnen und Gegner aufeinander. Für Bundesrat und Parlament vertritt Justizministerin Karin Keller-Sutter die Vorlage. Die Änderung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches will einem Bedürfnis vieler Menschen Rechnung tragen. So ist es im Abstimmungsbüchlein formuliert. Das Referendumskomitee will dagegen die Ehe als Verbindung von Mann und Frau schützen. Ist es längst Zeit für die Ehe für alle? Oder soll die Ehe ein Privileg zwischen Mann und Frau bleiben? Für die Befürworter ist die Vorlage «ein historischer Schritt für die Gleichstellung». Die Gegnerinnen sagen, die Ehe für alle widerspreche der Bundesverfassung. Mit dem geänderten Gesetz sollen gleichgeschlechtliche Paare auch gemeinsam ein Kind adoptieren können. Nichts als normal? Oder ist die Schweiz noch nicht bereit dafür? Bei der Samenspende für Frauenpaare sieht das Referendumskomitee die Gefahr von «Vaterlosigkeit» und Identitätsproblemen für Kinder. Bundesrat und Parlament kontern, die Konstellation gleichgeschlechtlicher Paare wirke sich nicht nachteilig auf die Entwicklung aus. Kein Problem für das Kindeswohl? Oder kommt als nächstes die Leihmutterschaft? Als Befürworterin der Vorlage begrüsst Sandro Brotz in der «Arena»: – Karin Keller-Sutter, Bundesrätin und Vorsteherin Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJPD. Gegen die Vorlage treten an: – Andrea Geissbühler, Nationalrätin SVP/BE; – Daniel Frischknecht, Präsident EDU; – Regula Lehmann, Leiterin Familienprojekte Stiftung Zukunft CH; und – Marc Jost, Generalsekretär Schweizerische Evangelische Allianz. Weitere Befürworterinnen und Befürworter der Vorlage sind: – Angelo Barrile, Nationalrat SP/ZH; – Kathrin Bertschy, Nationalrätin GLP/BE; und – Priscilla Schwendimann, Reformierte Pfarrerin.