Religion & Spirituality
In meiner Kindheit und Jugend habe ich sehr darunter gelitten. Ich dachte, dass niemand mit mir befreundet sein will. Ich dachte, dass ich nicht gut genug wäre, dass irgendetwas falsch an mir sei. Website/Programm https://www.bewusstundgluecklichleben.de/enough Instagram https://www.instagram.com/_bewusst_und_gluecklich_leben_/ Email bewusstundgluecklichleben@gmail.com Ich kann mich an vieles aus meiner Kindheit kaum erinnern, jedoch leider viel zu schmerzlich daran, dass ich sie immer als einsam und grausam wahrgenommen habe. Vielleicht auch mit unter deshalb, weil mir schon in jungen Jahren, wenn mich jemand hänselte gesagt wurde, dass Kinder nun mal grausam wären. Verstanden habe ich das damals nie, zu Herzen genommen aber um so mehr. Das Interesse an Freundschaften zu gleichaltrigen war natürlich nach wie vor da, nur mit einer sehr starken inneren Zerrissenheit und stetigem Misstrauen. Wie sollte ich denn wissen, wer es ehrlich mit mir meint, oder welches Kind vielleicht nur List und Betrug im Hinterkopf hat, um mich auszunutzen, zu belügen und hinter meinem Rücken schlecht über mich zu reden und mich eines Tages vor der gefühlt ganzen Schule bloß zu stellen? Ich war noch so jung und doch so verzweifelt! Jetzt im Nachhinein macht es mich einfach nur noch so unfassbar traurig und ermahnt mich meine Worte stets mit Bedacht zu wählen, wenn ich mit Kindern spreche. Denn natürlich weiß ich jetzt als Erwachsene, wie die Erwachsenen diese Aussage damals gemint haben. Ich weiß, dass es nicht 1 zu 1 so zu verstehen ist und auch, dass es nur lieb gemeint war, um mich zu trösten und mich aufzubauen, wenn ich mal wieder geärgert und gemobbt wurde. Leider ging dieser Versuch aber absolut nach Hinten los! Ich begann in einer mit Angst erfüllten Welt zu leben und hatte mehr Furcht, als Freude an meiner Kindheit. Der Drang zum Spielen und Zeit verbringen mit anderen Kindern kämpfte ständig mit dem Misstrauen und der großen Angst vor emotionaler und körperlicher Verletzung. Das eine konnte schließlich nicht weit weg sein von dem anderen, wenn Grausamkeit im Spiel ist, oder? Ich erschuf mir schon in der Grundschule auf diese Art meinen eigenen Horrorfilm und das Tag für Tag. Kein Wunder, dass bereits in dem Alter massive Schlafstörungen aufgetreten sind, die nur leider nie erst genommen wurden. Ich verbrachte Abend für Abend in meinem Hochbett und hatte nichts außer den Vorstellungen in meinem Kopf, was die anderen Kinder mir wohl morgen antun könnten und fragte mich immer wieder, warum es ihnen so einen Spaß machte, grausam zu sein, denn ich war es doch schließlich auch nicht und fühlte mich doch gut damit. War es denn so viel besser grausam zu sein? Natürlich war auch das etwas, was ich entdecken musste. Ich versuchte es ebenso und bekam leider wirklich das ein oder andere Mal für eine Hänselei eines Mitschülers Anerkennung. Das gab mir natürlich ein gutes Gefühl, während direkt mein Schuldbewusstsein dagegen wetterte. Ich konnte das einfach nicht mit meinem Herzen vereinbaren, spürte stets ein beengendes Gefühl in meiner Brust und hätte mich am liebsten direkt mit einer Umarmung entschuldigt. So kamen diese Situationen nur selten vor, in denen mein Selbstwert so weit unten war, dass ich für einen Kurzen Moment keinen anderen Ausweg wusste. Das traurige Fazit, dass ich draus zog war, dass ich weder selbst jemals ein grausames Kind werden würde, aber somit auch niemals ein akzeptiertes oder gar beliebtes. Ich würde für immer auf der Opferbank sitzen, während die Beliebten allein Spaß am Spiel haben. Diese Erkenntnis hatte ich mit ca. 6 -7 Jahren und behielt sie fast bis zu meinem Abschluss. Meine Kindheit war demnach keine erfüllende und mit Freude gefüllte. Leider wusste ich damals noch nicht, dass es lediglich ein Spruch war, den ich aus meiner kindlichen Sichtweise falsch verstand. Leider wussten auch die Erwachsenen nicht, was sie damit anrichteten. Heute bin ich sehr dankbar und glücklich darüber, dass ich diese Wahrheit nun kenne. Ich weiß, dass meine Kindheit sehr viel schöner hätte sein können, wenn ich nicht direkt hinter jeder Ecke etwas schlechtes vermutet hätte und nutze es, um dadurch andere Menschen zu inspirieren, es bei sich selbst zu erkennen, endlich zu sehen, dass sie gut genug sind und ebenso es bei den Kindern zu erkennen, sowie vorbeugend auf die eigene Wortwahl zu achten. Heute weiß ich, wie ich meine einst gehasste Schwäche zu einer meiner Größten Stärken mache!